Donnerstag, 27. September 2012

Ein trüber Tag - Teil 1

Heute war es wieder mal grau in grau. Die herbstliche Stimmung ist genau richtig für einen Spaziergang auf einem alten Friedhof. Davon gibt es in Salzburg ja nicht wenige. Ich wählte den ältesten noch bestehenden, den mittelalterlichen Petersfriedhof.
Um diese Jahreszeit - so dachte ich - werden ja auch nicht mehr so viele Touris herumlaufen, denn der Petersfriedhof ist direkt in der Altstadt gelegen und somit ein absoluter Magnetpunkt und Bestandteil der meisten Stadtführungen.
Falsch gedacht! Die Stadt war immer noch sehr überlaufen. Aber mit viel Geduld konnte ich mich mit den Touristenströmen einigermaßen arrangieren.

Blick vom Friedhof zur Burg
Der Friedhof liegt - Wikipedia lügt!!! - am Fusse des Mönchsberges und nicht des Festungsberges!
Viele regional bedeutende aber auch einige international bekannte Persönlichkeiten wurden hier begraben. Auch heute noch finden Beerdigungen statt, wenn auch nur ganz vereinzelt.

Der Friedhof ist sehr verwinkelt und eher schlicht
In der Mitte steht die gotische Margarethenkapelle.

Margarethenkapelle
Margarethenkapelle - Rückseite
Margarethenkapelle - Hauptportal
Margarethenkapelle - dahinter die Türme der Peterskirche
Im Westen wird der Friedhof von der Rückseite der Peterskirche begrenzt, im Süden vom Mönchsberg.

rechts die Peterskirche und im Hintergrund die Felswand des Mönchsberges
Eingemauerte Grabsteine. Im Hintergrund die Katakomben.
Gruftarkaden

Die Katakomben:

Der Name ist hier etwas irreführend, denn Grabstätten oder Gebeine findet man hier keine, auch dürfte die Anlage - entgegen landläufigen Mythen - nie als Zufluchtsort gedient haben.
Es handelt sich um zwei Höhlen, die in den Mönchsberg geschlagen und als Kapellen geweiht wurden. Sie sind durch einen Gang miteinander verbunden. Benutzt wurde diese Anlage höchstwahrscheinlich als Einsiedelei. Im Laufe der Zeit gerieten sie in Vergessenheit. Erst ein Felssturz machte die Anlage teilweise von außen sichtbar. So wurde sie wiederentdeckt und der nun fehlende Fels durch eine Außenmauer ersetzt.
Die einzigen Grabstätten finden sich übrigens in einer Gruft am Aufgang zu den Katakomben, in der  unter anderem Mozarts Schwester Nannerl und sein Freund Michael Haydn, Bruder von Joseph Haydn, bestattet wurden.

Die Katakomben von außen. Die Aussichtsplattform befindet sich neben dem Holztürmchen

Der Eingang zu den Katakomben ist gespickt mit Gedenktafeln

Aufgang zu den Katakomben
Blick von den Katakomben auf den Friedhof
Die untere Gertraudenkapelle
Blick von der Aussichtsplattform mit dem Dom im Hintergrund.
Der höchstgelegene Raum, die Maximuskapelle
Anschließend besuchte ich auch noch die Peterskirche, Bilder davon gibt es aber erst im zweiten Teil dieses Posts, sonst wird es zu umfangreich.

Hier ein interessanter Link zum Stift St. Peter mit viel Hintergrundinfos und zahlreichen 360°-Panoramen: http://www.stift-stpeter.at/de/start/index.asp

Montag, 24. September 2012

Spaziergang durch Salzburg

Ein schöner Spätsommernachmittag und mein neues Fisheye! Das schreit förmlich nach einer kleinen Tour durch Salzburgs enge Gassen!
Da die Gassen aber so eng sind, und die Häuser so hoch, hat man das Problem, dass so gut wie alle Fassaden fast immer im Schatten liegen. Abhilfe schafft da die vor einigen Jahren entwickelte HDR-Technik. HDR steht für High Dynamic Range oder zu deutsch Hoher Dynamikumfang. Genau erklärt wird's wie immer auf Wikipedia.
Um die HDR-Fotografie ist - seitdem sie praktisch jedermann zugänglich gemacht wurde - schon fast ein kleiner Glaubenskrieg zwischen Befürwortern und Gegnern entbrannt.
Ich persönlich benutze sie in bestimmten Situationen recht gerne, kann man damit doch auf elegante Weise physikalische (optische) Grenzen umgehen.
Die Fisheye-Verzerrung hab ich bei manchen Fotos entfernt, bei manchen belassen, je nachdem wie es mir besser gefiel.
Die stürzenden Linien wiederum, die beim Fotografieren von unten nach oben unweigerlich entstehen, hab ich nicht korrigiert, ansonsten bleibt bei diesen kurzen Distanzen zum Objekt nichts mehr vom Foto übrig.

Meine kleine Tour verlief südlich des Kapuzinerberges, wo sich die Steingasse und in Verlängerung die Arenberg- und Pausingerstraße am Fuße des Berges entlangschlängeln.
(Fotografischer) Startpunkt war das östliche Ende der Arenbergstraße.
Dort verläuft die Straße zwischen zwei Mauern, hinter denen sich beiderseits jeweils ein Schloß verbirgt.

Arenbergstraße zwischen Schloss Elsenheim (rechts) und Schloss Arenberg (links)

Verbergen kann man bei Schloss Elsenheim wortwörtlich nehmen, denn, egal aus welcher Richtung man es versucht, das Schloss bleibt immer hinter Mauern und Bäumen verborgen. Sicherlich nicht ganz ungewollt, befindet es sich schließlich in Privatbesitz.

Ebenfalls in Privatbesitz einer gemeinnützigen Stiftung befindet sich Schloss Arenberg, das vor allem durch einen Großbrand im Jahr 2009 Bekanntheit erlangte. Allerdings, so hieß es, sei der Schlosspark des inzwischen neu renovierten Gebäudes tagsüber auch für den gemeinen Bürger zugänglich und mit "zahlreichen hochwertigen Skulpturen" versehen. Fehlanzeige! Alle Tore waren verschlossen!
Zum Schlosspark gehört übrigens auch der Bürglstein, dem die ganze Gegend hier ihren Namen verdankt.

 Von der Arenbergstraße zweigt die Pausingerstraße nach Osten hin ab:
Arenbergstraße 33 - rechts die Pausinger-, links die Arenbergstraße


Pausingerstraße 3

Dort befindet sich schon das nächste Schloss, Schloss Blumenstein. Und auch dieses ist in Privatbesitz, bietet aber dennoch den einen oder anderen Einblick.

Schloss Blumenstein vom Norden

1635 wurde es erbaut, die Türmchen stammen allerdings erst vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der ockergelbe Anstrich ist übrigens ganz typisch für Profan- und Sakralbauten dieser Region.

Von hier ging es wieder stadteinwärts, zurück in die Arenbergstraße.

Arenbergstraße 23

Arenbergstraße 21

Arenbergstraße 17-19

Am Ende der Straße - das eigentlich der Anfang ist - steht die Villa Ferch-Erggelet, eine ehemalige Lederfabrik. Die Fassade läßt jedoch eher an ein Schloss denken als an eine Fabrik. Das Gebäude - ja ihr habt es erraten - befindet sich in Privatbesitz, allerdings kann man, wenn das Einfahrtstor offen steht, schon mal einen kurzen Blick erhaschen.

Villa Ferch-Erggelet

Hier beginnt nun die Steingasse, eine der ältesten Straßen der Stadt, die bereits Teil der Römerstraße war.
Kontrolliert wurde die Einfahrt in die Stadt von zwei Toren. Dem Äußeren Steintor, an dessen Stelle heute nur mehr ein Brunnen steht, und dem Inneren Steintor, das weiter unten noch zu sehen sein wird.

Beginn (eigentlich Ende) der Steingasse

Der mittelalterliche Charakter der Straße ist sehr gut erhalten geblieben und so verwundert es auch nicht, dass beinahe jedes Gebäude unter Denkmalschutz steht.
Hier ließen sich vor allem Handwerker und Bürger nieder.

Steingasse 69, ehemaliges Mauthaus

Steingasse 65, Andreas Hofer Weinstube

Steingasse 47 (rechts)
Was auffällt ist die Verschiedenartigkeit der Fassaden in Punkto Farbe und Struktur. Auch macht die Straße einige leichte Kurven, wird mal breiter mal enger. Im Vergleich zu heutigen Siedlungen mit ihren geraden, regelmäßigen Straßen und gleichgearteten Häusern eine wahre Explosion der Eindrücke.

Steingasse 41 (rechts)

Der Himmel über der Steingasse
Manche Fassaden wirken etwas düster...
Steingasse 39
Und nur ganz wenige sind renovierungsbedürftig...
Steingasse 37
Steingasse 33
Doch spiegeln gerade diese düsteren und etwas heruntergekommenen Fassaden den mittelalterlichen Charakter am besten wider. Schließlich spricht man ja auch vom dunklen Zeitalter.

Wie alt die Häuser schon sind, kann man am nächsten Foto sehen:
Steingasse 30
Und das ist bestimmt nicht das älteste!

Schließlich, nach einem sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Weg, gelangt man zum Inneren Steintor
Das Innere Steintor. Wenn nur die Autos nicht wären...

Wie einst die Händler und Reisenden passiere ich das Innere Steintor

Blick zurück auf das Tor
Jetzt befanden sich die Reisenden von damals zwar im Inneren der Stadtmauern, mußten aber noch, so wie heute tausende Touristen täglich, die Brücke überqueren, um in den Stadtkern zu gelangen.

Steingasse 13
Hier am Anfang der Steingasse wird es noch einmal interessant. Zum einen befindet sich hier Salzburgs Programmkino "Das Kino" mit seinen beiden Kinosälen, in dem jedes Jahr im November das Bergfilmfestival stattfindet.
Das Kino an der Ecke Steingasse/Giselakai
Und zum anderen beginnt schräg gegenüber vom Kino die Imbergstiege, der Aufgang zum Kapuzinerkloster und zum Kapuzinerberg (der zuvor Imberg hieß).
Steingasse 7, Durchhaus der Imbergstiege
Nur drei Häuser weiter mündet die Steingasse beim Platzl in die Linzergasse, eine nicht nur bei Touristen sondern auch bei Einheimischen beliebte Einkaufsstraße. Diese entstand jedoch erst in der Neuzeit, weshalb der historische Stadtkern rechts der Salzach auch als Neustadt bezeichnet wird, und der mittelalterliche Kern am linken Salzachufer als Altstadt.

Hier endete meine kleine Tour durch Salzburgs schmale Gassen am rechten Salzachufer. Doch es gibt noch viele weitere zu entdecken.

Sonntag, 23. September 2012

Viele weitere Events in der Warteschleife

Diesen Sommer habe ich einige Motorsport-Veranstaltungen besucht und natürlich fotografiert.
Und da es so viele waren, komm ich wieder mal mit dem Bearbeiten der ganzen Bilder  nicht hinterher.
Was also in nächster Zeit alles noch kommen wird:

  • Ötztal Classic 2012
  • US-Car Treffen am Tomahawk Festival
  • 3-Städte Oldtimer-Rundfahrt Braunau-Mattighofen-Burghausen
  • Internationale Alpenfahrt 2012
  • Wendelstein Historic 2012
  • Histo-Cup Austria am Salzburgring
Daneben liegen auch noch hunderte Fotos vom Flugplatzfest in Antersberg, sowie vom Stock-Car Rennen in Uttendorf auf der Festplatte und warten bearbeitet zu werden.

Dabei handelt es sich bei obiger Liste nur um die Motorsport-Veranstaltungen des Sommers, in dem ich fotografisch insgesamt sehr umtriebig war!

Tja, das ist die Crux an der digitalen Fotografie! Was tun mit der schier unüberschaubaren Zahl an Aufnahmen? Alleine schon das Begutachten und Sortieren des ganzen Materials nach so einer Fotosession wie z.B. der Ennstal Classic dauert Stunden!

Jetzt im Herbst nimmt zwar die Dichte der Veranstaltungen rapide ab, dafür werden die Reize der Landschaft mit ihren bunten Farben und dem weichen, tiefstehenden Sonnenlicht immer verlockender.

Und damit nicht der falsche Eindruck entsteht, ich wäre ein Motorsport-Fanat, werden demnächst auch Fotos aus völlig anderen fotografischen Disziplinen folgen!

Montag, 10. September 2012

Samstag, 8. September 2012

Ennstal Classic 2012 - Nachtrag

Habe nochmals etwas recherchiert und ein paar Links zum Thema zusammengetragen:

    1934er Bentley Derby

  • Die Homepage der Ennstal-Classic gibt unter www.ennstal-classic.at/ Einblick in die Teilnehmer- und Ergebnislisten, sowie die genaue Streckenführung. Dort findet man auch einen Link zur Planai Classic 2013, ein Oldtimer-Rennen, das im Winter (5. & 6. Jänner) auf verschneiten Straßen ausgetragen wird! Ein weiteres Highlight, das die Ennstal-Classic GmbH der internationalen Oldtimer-Szene bietet!   
    1953er Austin Healey 100/4 BN1 Le Mans

  • Der Stern hat in seiner Online-Ausgabe einen Bericht unter dem trefflichen Titel "Dauerregen im Paradies" veröffentlicht, in dem vor allem das Dilemma mit dem Wetter sehr gut herausgearbeitet wurde. So weit ich mich erinnern kann, war es wirklich das schlechteste Wochenende des ganzen Sommers!
1953er Jaguar XK 120 Roadster

1958er Porsche 356

1958er BMW 507

  • Und hier noch ein besonderes Highlight: Ein 25-minütiger TV-Bericht des ORF. Ok, scheinbar gab's doch mal kurzfristig etwas Sonne!
1934er Alvis Silver Eagle 16/95

Montag, 3. September 2012

Ennstal Classic 2012

Bereits zum 20. Mal fand heuer vom 12.-14. Juli Österreichs größtes und bekanntestes Oldtimerrennen statt!
Unter "Rennen" darf man sich - für alle die nicht mit dem Reglement solcher Veranstaltungen vertraut sind - jedoch nicht die Jagd nach der schnellsten Zeit am Limit von Mensch und Maschine vorstellen. Bei diesen Veranstaltungen geht es gemütlicher zu. Gefahren wird auf öffentlichen Straßen unter Einhaltung aller Verkehrsvorschriften. (Zumindest in der Theorie! ;-)) Schließlich geht es ja auch darum die Fahrzeuge in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sieger ist, wer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h am exakttesten einhalten kann.

Dieses 20. Ennstal Classic war nicht gerade vom Wetter begünstigt. Sonne gab es an keinem der drei Renntage. Ursprünglich plante ich an allen drei Tagen zu fotografieren, doch einsetzender Dauerregen ließ mein Vorhaben buchstäblich ins Wasser fallen.

Für den 12. Juli hatte ich mir schon im Vorhinein die Turracher Höhe als Fotoposition ausgewählt.
Als ich am frühen Nachmittag dort ankam, war die dichte Wolkendecke zum Greifen nahe. Herrliche Voraussetzungen für Landschaftsbilder in Endzeitstimmung mit saftig grünen Almwiesen, tiefgrünen Bergwäldern und einem bedrückenden, stahlgrauen Himmel darüber.
Doch wie in aller Welt sollte man bei diesen Lichtverhältnissen vorbeibrausende Fahrzeuge fotografieren? Also entschied ich mich für eine Position in einer Haarnadelkurve, wo die Autos möglichst langsam unterwegs sein würden. Dort ging es mit ISO 200 anfangs ganz gut, mit zunehmend späterer Stunde unter dichter werdender Bewölkung jedoch immer schlechter.

230 Fahrzeuge zählte das Starterfeld aus vier unterschiedlichen Epochen in einem bunten Mix aus Automarken. Darunter sehr viele "Gustostückerl" Hier eine kleine Auswahl:

1933er Lagonda M 45 Tourer - Epoche 1

1938er BMW 328 - Epoche 2
1955er Mercedes-Benz 300 SL - Epoche 3

1961er Ferrari 250 GT Competizione - Epoche 4

Und weil's so schön ist, hier gleich noch ein Ferrari:

1960er Ferrari 250 SWB Competizione - Epoche 3

Nachdem das Teilnehmerfeld bis auf wenige Nachzügler durch war, gings für mich über Mauterndorf zurück in Richtung Heimat, als ich ungeplant (hätte nicht gedacht, dass sich das zeitlich ausgehen würde) in Obertauern erneut auf die Ennstal Classic traf! Also schnell eine Fotoposition gleich hinter dem als Zwischenetappe dienendem Ort, in dem sich die Fahrzeuge schön langsam alle wieder sammelten, gesucht.

1935er Lagonda L 45 Monte Carlo in Obertauern

Doch die Lichtverhältnisse waren nicht einfacher geworden, ganz im Gegenteil. Und die Sonne näherte sich schön langsam dem Horizont, hinter der dicken Wolkendecke.
Als ich bei ISO 800 angelangt war und trotzdem kein scharfes Foto mehr zustande brachte, musste ich leicht frustriert ob der schönen aber in unendliche Ferne gerückten Motive endgültig die Heimreise antreten. Aber zu diesem Zeitpunkt waren meine Speicherkarten ohnehin fast voll.

Der nächste Tag war, wie gesagt, komplett verregnet. Für Tag drei glichen die Wettervorhersagen einem Lotteriespiel. Ein Risiko das ich in Anbetracht einer Hin- und Rückreise von fast vier Stunden nicht eingehen wollte. Eine Entscheidung die ich im Endeffekt nicht bereuen muss...

Das war also mein Erlebnis der Ennstal Classic 2012!
Und im Endeffekt bin ich mit der Ausbeute an brauchbaren Fotos in Anbetracht der schwierigen äußeren Bedingungen gar nicht mal so unzufrieden!