Sonntag, 23. Dezember 2012

Das war der Herbst 2012

Der Weltuntergang ist überstanden und Weihnachten steht vor der Tür.
Zeit, um wieder ein Kapitel im Leben und in der Natur abzuschließen.
Aus diesem Grund möchte ich hier noch einige Impressionen des vergangen Herbstes teilen. Der Herbst ist aus fotografischer Sicht mir die liebste Jahreszeit. All die bunten Farben und das weiche Licht findet man auch nicht im Frühling in dieser Form.

Eibensee-Panorama im Oktober
Allee im Garten von Schloss Leoplodskron am Tag des Denkmals

Herbstlaub
Spiegelung im Offensee


Offensee im Oktober


Offensee

am Offensee
Vorderer Langbathsee

Hinterer Langbathsee

Vorderer Langbathsee im November

Spiegelung im Langbathsee


Novemberstimmung

Panorama am Langbathsee

Blick vom Schwarzenberg am letzten warmen Novemberwochenende

am Schwarzenberg

Schwarzenberg

Sonnenuntergang hinter'm Watzmann

Montag, 29. Oktober 2012

Sonne, Nebel und eine Traumwelt

Letzte Woche, bevor der Schnee kam, lag eine zähe Nebeldecke über dem ganzen Land. Mehrere Tage lang drang kein Sonnenstrahl durch und die Stimmung sank mit jedem Tag. Zu wissen, dass oberhalb dieser trüben Schicht die Sonne von einem wolkenlosen Himmel strahlt, machte die Sache auch nicht gerade besser.
Doch zum Glück wohne ich ja am Alpenrand. Da kann man innerhalb weniger Minuten dem tristen Alltag entfliehen und sich in die Traumwelt über den Wolken retten.
Traditionell bietet sich hier für alle Salzburger der Gaisberg an. Der 1265 Meter hohe Hausberg mit der markanten Sendeanlage ist bequem mit dem eigenen Auto in nur wenigen Minuten erreichbar und daher an den Wochenenden regelmäßig von sonnenhungrigen Städtern überlaufen.
Heute war ein Dienstag, doch der Berg natürlich kein Geheimtipp. Daher kam oben am Gipfel ein gewisses Strand-Feeling auf. Die gut gefüllten Liegewiesen, die Sonne und die Picknickkörbe waren da, ja sogar ein Meer glaubte man zu sehen, nur das Wasser fehlte. Dafür gab es ein Panorama, von dem man einfach nie genug kriegen kann und das immer wieder auf's Neue begeistert.

Aber seht selbst:

Der Nebel lichtete sich erst kurz vor dem Gipfel! Geparkt wurde, wo gerade Platz war.

Im Wald unterhalb des Gipfelplateaus verursachte der Nebel spektakuläre, um nicht zu sagen magische, Lichteffekte




Und schließlich gab der Nebel die atemberaubende Aussicht frei!

Wie eine Insel im Meer

Direkt vor uns liegt die Stadt, doch nur die hohen Berge ragten aus dem Wolkenmeer

Sonnenanbetung

Wenn man dann wieder eintauchen muss in die kalte, düstere Wirklichkeit, so bleibt ein Teil von dir oben in der Sonne. Und der andere Teil ist dankbar, dass er das erleben durfte.

Donnerstag, 27. September 2012

Ein trüber Tag - Teil 1

Heute war es wieder mal grau in grau. Die herbstliche Stimmung ist genau richtig für einen Spaziergang auf einem alten Friedhof. Davon gibt es in Salzburg ja nicht wenige. Ich wählte den ältesten noch bestehenden, den mittelalterlichen Petersfriedhof.
Um diese Jahreszeit - so dachte ich - werden ja auch nicht mehr so viele Touris herumlaufen, denn der Petersfriedhof ist direkt in der Altstadt gelegen und somit ein absoluter Magnetpunkt und Bestandteil der meisten Stadtführungen.
Falsch gedacht! Die Stadt war immer noch sehr überlaufen. Aber mit viel Geduld konnte ich mich mit den Touristenströmen einigermaßen arrangieren.

Blick vom Friedhof zur Burg
Der Friedhof liegt - Wikipedia lügt!!! - am Fusse des Mönchsberges und nicht des Festungsberges!
Viele regional bedeutende aber auch einige international bekannte Persönlichkeiten wurden hier begraben. Auch heute noch finden Beerdigungen statt, wenn auch nur ganz vereinzelt.

Der Friedhof ist sehr verwinkelt und eher schlicht
In der Mitte steht die gotische Margarethenkapelle.

Margarethenkapelle
Margarethenkapelle - Rückseite
Margarethenkapelle - Hauptportal
Margarethenkapelle - dahinter die Türme der Peterskirche
Im Westen wird der Friedhof von der Rückseite der Peterskirche begrenzt, im Süden vom Mönchsberg.

rechts die Peterskirche und im Hintergrund die Felswand des Mönchsberges
Eingemauerte Grabsteine. Im Hintergrund die Katakomben.
Gruftarkaden

Die Katakomben:

Der Name ist hier etwas irreführend, denn Grabstätten oder Gebeine findet man hier keine, auch dürfte die Anlage - entgegen landläufigen Mythen - nie als Zufluchtsort gedient haben.
Es handelt sich um zwei Höhlen, die in den Mönchsberg geschlagen und als Kapellen geweiht wurden. Sie sind durch einen Gang miteinander verbunden. Benutzt wurde diese Anlage höchstwahrscheinlich als Einsiedelei. Im Laufe der Zeit gerieten sie in Vergessenheit. Erst ein Felssturz machte die Anlage teilweise von außen sichtbar. So wurde sie wiederentdeckt und der nun fehlende Fels durch eine Außenmauer ersetzt.
Die einzigen Grabstätten finden sich übrigens in einer Gruft am Aufgang zu den Katakomben, in der  unter anderem Mozarts Schwester Nannerl und sein Freund Michael Haydn, Bruder von Joseph Haydn, bestattet wurden.

Die Katakomben von außen. Die Aussichtsplattform befindet sich neben dem Holztürmchen

Der Eingang zu den Katakomben ist gespickt mit Gedenktafeln

Aufgang zu den Katakomben
Blick von den Katakomben auf den Friedhof
Die untere Gertraudenkapelle
Blick von der Aussichtsplattform mit dem Dom im Hintergrund.
Der höchstgelegene Raum, die Maximuskapelle
Anschließend besuchte ich auch noch die Peterskirche, Bilder davon gibt es aber erst im zweiten Teil dieses Posts, sonst wird es zu umfangreich.

Hier ein interessanter Link zum Stift St. Peter mit viel Hintergrundinfos und zahlreichen 360°-Panoramen: http://www.stift-stpeter.at/de/start/index.asp

Montag, 24. September 2012

Spaziergang durch Salzburg

Ein schöner Spätsommernachmittag und mein neues Fisheye! Das schreit förmlich nach einer kleinen Tour durch Salzburgs enge Gassen!
Da die Gassen aber so eng sind, und die Häuser so hoch, hat man das Problem, dass so gut wie alle Fassaden fast immer im Schatten liegen. Abhilfe schafft da die vor einigen Jahren entwickelte HDR-Technik. HDR steht für High Dynamic Range oder zu deutsch Hoher Dynamikumfang. Genau erklärt wird's wie immer auf Wikipedia.
Um die HDR-Fotografie ist - seitdem sie praktisch jedermann zugänglich gemacht wurde - schon fast ein kleiner Glaubenskrieg zwischen Befürwortern und Gegnern entbrannt.
Ich persönlich benutze sie in bestimmten Situationen recht gerne, kann man damit doch auf elegante Weise physikalische (optische) Grenzen umgehen.
Die Fisheye-Verzerrung hab ich bei manchen Fotos entfernt, bei manchen belassen, je nachdem wie es mir besser gefiel.
Die stürzenden Linien wiederum, die beim Fotografieren von unten nach oben unweigerlich entstehen, hab ich nicht korrigiert, ansonsten bleibt bei diesen kurzen Distanzen zum Objekt nichts mehr vom Foto übrig.

Meine kleine Tour verlief südlich des Kapuzinerberges, wo sich die Steingasse und in Verlängerung die Arenberg- und Pausingerstraße am Fuße des Berges entlangschlängeln.
(Fotografischer) Startpunkt war das östliche Ende der Arenbergstraße.
Dort verläuft die Straße zwischen zwei Mauern, hinter denen sich beiderseits jeweils ein Schloß verbirgt.

Arenbergstraße zwischen Schloss Elsenheim (rechts) und Schloss Arenberg (links)

Verbergen kann man bei Schloss Elsenheim wortwörtlich nehmen, denn, egal aus welcher Richtung man es versucht, das Schloss bleibt immer hinter Mauern und Bäumen verborgen. Sicherlich nicht ganz ungewollt, befindet es sich schließlich in Privatbesitz.

Ebenfalls in Privatbesitz einer gemeinnützigen Stiftung befindet sich Schloss Arenberg, das vor allem durch einen Großbrand im Jahr 2009 Bekanntheit erlangte. Allerdings, so hieß es, sei der Schlosspark des inzwischen neu renovierten Gebäudes tagsüber auch für den gemeinen Bürger zugänglich und mit "zahlreichen hochwertigen Skulpturen" versehen. Fehlanzeige! Alle Tore waren verschlossen!
Zum Schlosspark gehört übrigens auch der Bürglstein, dem die ganze Gegend hier ihren Namen verdankt.

 Von der Arenbergstraße zweigt die Pausingerstraße nach Osten hin ab:
Arenbergstraße 33 - rechts die Pausinger-, links die Arenbergstraße


Pausingerstraße 3

Dort befindet sich schon das nächste Schloss, Schloss Blumenstein. Und auch dieses ist in Privatbesitz, bietet aber dennoch den einen oder anderen Einblick.

Schloss Blumenstein vom Norden

1635 wurde es erbaut, die Türmchen stammen allerdings erst vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der ockergelbe Anstrich ist übrigens ganz typisch für Profan- und Sakralbauten dieser Region.

Von hier ging es wieder stadteinwärts, zurück in die Arenbergstraße.

Arenbergstraße 23

Arenbergstraße 21

Arenbergstraße 17-19

Am Ende der Straße - das eigentlich der Anfang ist - steht die Villa Ferch-Erggelet, eine ehemalige Lederfabrik. Die Fassade läßt jedoch eher an ein Schloss denken als an eine Fabrik. Das Gebäude - ja ihr habt es erraten - befindet sich in Privatbesitz, allerdings kann man, wenn das Einfahrtstor offen steht, schon mal einen kurzen Blick erhaschen.

Villa Ferch-Erggelet

Hier beginnt nun die Steingasse, eine der ältesten Straßen der Stadt, die bereits Teil der Römerstraße war.
Kontrolliert wurde die Einfahrt in die Stadt von zwei Toren. Dem Äußeren Steintor, an dessen Stelle heute nur mehr ein Brunnen steht, und dem Inneren Steintor, das weiter unten noch zu sehen sein wird.

Beginn (eigentlich Ende) der Steingasse

Der mittelalterliche Charakter der Straße ist sehr gut erhalten geblieben und so verwundert es auch nicht, dass beinahe jedes Gebäude unter Denkmalschutz steht.
Hier ließen sich vor allem Handwerker und Bürger nieder.

Steingasse 69, ehemaliges Mauthaus

Steingasse 65, Andreas Hofer Weinstube

Steingasse 47 (rechts)
Was auffällt ist die Verschiedenartigkeit der Fassaden in Punkto Farbe und Struktur. Auch macht die Straße einige leichte Kurven, wird mal breiter mal enger. Im Vergleich zu heutigen Siedlungen mit ihren geraden, regelmäßigen Straßen und gleichgearteten Häusern eine wahre Explosion der Eindrücke.

Steingasse 41 (rechts)

Der Himmel über der Steingasse
Manche Fassaden wirken etwas düster...
Steingasse 39
Und nur ganz wenige sind renovierungsbedürftig...
Steingasse 37
Steingasse 33
Doch spiegeln gerade diese düsteren und etwas heruntergekommenen Fassaden den mittelalterlichen Charakter am besten wider. Schließlich spricht man ja auch vom dunklen Zeitalter.

Wie alt die Häuser schon sind, kann man am nächsten Foto sehen:
Steingasse 30
Und das ist bestimmt nicht das älteste!

Schließlich, nach einem sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Weg, gelangt man zum Inneren Steintor
Das Innere Steintor. Wenn nur die Autos nicht wären...

Wie einst die Händler und Reisenden passiere ich das Innere Steintor

Blick zurück auf das Tor
Jetzt befanden sich die Reisenden von damals zwar im Inneren der Stadtmauern, mußten aber noch, so wie heute tausende Touristen täglich, die Brücke überqueren, um in den Stadtkern zu gelangen.

Steingasse 13
Hier am Anfang der Steingasse wird es noch einmal interessant. Zum einen befindet sich hier Salzburgs Programmkino "Das Kino" mit seinen beiden Kinosälen, in dem jedes Jahr im November das Bergfilmfestival stattfindet.
Das Kino an der Ecke Steingasse/Giselakai
Und zum anderen beginnt schräg gegenüber vom Kino die Imbergstiege, der Aufgang zum Kapuzinerkloster und zum Kapuzinerberg (der zuvor Imberg hieß).
Steingasse 7, Durchhaus der Imbergstiege
Nur drei Häuser weiter mündet die Steingasse beim Platzl in die Linzergasse, eine nicht nur bei Touristen sondern auch bei Einheimischen beliebte Einkaufsstraße. Diese entstand jedoch erst in der Neuzeit, weshalb der historische Stadtkern rechts der Salzach auch als Neustadt bezeichnet wird, und der mittelalterliche Kern am linken Salzachufer als Altstadt.

Hier endete meine kleine Tour durch Salzburgs schmale Gassen am rechten Salzachufer. Doch es gibt noch viele weitere zu entdecken.